Im Forschungsprojekt Anthrocells wurde ein innovativer Leichtbauwerkstoff mit knochenähnlicher Struktur und Eigenschaften im Hinblick auf den Einsatz als
Implantatwerkstoff intensiv untersucht.
Die in der Medizintechnik herkömmlich eingesetzten Implantate bestehen in der Regel aus homogen Vollmaterial wie bspw. Titan, womit zwangsweise eine zu hohe
oder zu niedrige Steifigkeit dieser "Ersatz-Tragstruktur" im Körper erzeugt wird.
Diese Steifigkeitsunterschiede führen wiederum zu einem adaptiven Knochenumbauprozess, erfolgt die Ausrichtung der Spongiosabälkchen doch entlang der
Spannungstrakjetorien.
Die der Belastung proportionale zugeordnete Spongiosadichte im Knochematerial kann, so zeigten erste Lebensdaueruntersuchungen, durch einen pulvermetallurgisch
hergestellten, bionischen Titanschaum sehr gut imitiert bzw. nachgebildet werden.
Hierfür wurden sowohl umfangreiche statische und zyklische Experimente zur Charakterisierung des mechanischen Werkstoffverhaltens durchgeführt, als auch ein
numerisches Modell zur Lebensdauervorhersage abgeleitet.
Der in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Götting zur Verfügung gestellte Femur wurde - wie links im Bild gezeigt - zyklischen Dauerlaufversuchen in
einer servohydraulischen Schnellzereissmachine unterzogen.
Die Titansinterdruck und- Zugprüflinge sowie eine eingespannte zerstörte Zugprobe sind rechts in den obigen Abbildungen veranschaulicht.